Spätsommerliche Bootstaufe bei Traumwetter

freivveg_taufe2Einem Höhepunkt der besonderen Klasse konnten am Samstag, den 1. Oktober 2011 die Vereinsmitglieder des Frauen-Rudervereins Freiweg und des Frankfurter Volleyball Vereins FVV sowie zahlreiche weitere Gäste beiwohnen. Bei Traumwetter wurde auf dem Gelände des Freiweg der Spätsommer mit 3 Bootstaufen verabschiedet und zugleich die Kooperation mit dem FVV besiegelt.

Die Vereinsvorsitzende Antje Stachel eröffnete die Veranstaltung und freute sich, neben dem gesamten Vorstand des FVV unter anderem auch Stadträtin Dr. Renate Sterzel, den Vorsitzenden des Sportkreises Frankfurt Roland Frischkorn sowie Sportswart Gerhard Röder, den Vorsitzenden des Frankfurter Regatta-Vereines Gerd Meurer und Vereinsvertreter des Ruderclubs Griesheim sowie des Niederräder Wassersportvereins begrüßen zu dürfen. Auch das älteste Mitglied des Freiweg, Barbara Wolf, hatte sich mit ihren 94 Jahren zum Ereignis eingefunden.

In den Grußworten des FVV, des Sportkreises und des Regatta-Vereines, wurde auf die Besonderheit der bereits 5 Jahre andauernden Kooperation des Freiweg mit dem FVV, einem der größten Sportvereine Europas für Schwule, hingewiesen. Roland Frischkorn betonte in seiner Rede die historischen Parallelen der Diskriminierung von Schwulen und Frauen, die bis heute auch im Sport ihren Niederschlag findet. Er lobte die Kooperation beider Vereine als einen aktiven Beitrag zum Abbau von Diskriminierung.

Im Anschluss wendete sich das geneigte Publikum den für die Taufe mit Vereinsfahnen und herbstlichen Laub herausgeputzten Booten zu.

Die Taufprozedur begann mit dem kleinsten aller Boote, einem Renn-Einer im Privatbesitz von Roland Müller. Dieser wies in seiner Ansprache auf gewisse Ähnlichkeiten seines Gemütes zum erst im Anschluss an die Taufe freigelegten Bootsnamen hin. Die Gewichtsklasse, für die das Boot konzipiert ist, leistet einen Hinweis darüber, warum Balu, der Bär aus dem Dschungelbuch, als Namensvetter bei der Namensgebung diente.

Veranstaltungshöhepunkt stellte die Taufe des nigelnagelneuen 4er/5er Gigs für fortgeschrittene Ruderer_innen aus der Werft Max Schellenbacher dar. Das Boot weist mehrere Besonderheiten auf. Es kann sowohl ungesteuert mit 5 Rudernden als auch gesteuert als 4er gefahren werden. Zudem wird das Boot über einen Außenkiel gesteuert. Diese Kielart ist für den ansonsten eher rennbootartigen Bau untypisch und kommt traditionell nur bei Gigbooten vor. Das gemeinschaftlich von Freiweg und FVV angeschaffte Boot steht exemplarisch für die fruchtbare Zusammenarbeit der Vereine. Roland Frischkorn und Freiweg Ruderwartin Kirsten Huckenbeck enthüllten als Taufpate_in den zwar schwer auzusprechenden, jedoch die Kooperation symbolisierenden Namen FreiVVeg.

Den krönenden Abschluss der Taufen bildete die Zeremonie für den gebraucht von der Frankfurter Rudergemeinschaft Sachsenhausen erstandenen Riemenachter. Das Holzboot wurde seiner Zeit in der Frankfurter Ruderbootswerft Opelit gebaut. Die von Georg Opel ab 1947 geführte Werft mit Firmengelände auf der Mainzer Landstraße existiert heute nicht mehr. Die 85 jährige Anita Lichius, die auf eine 70jährige Vereinsmitgliedschaft zurückblickt, begoss das Boot mit Sekt und enthüllte mit Schützenhilfe von Frau Dr. Sterzel den wohlklingenden neuen Bootsnamen Mary Poppins.

Endlich wurden alle Boote feierlich zu Wasser gelassen und zusammen mit den Ruderteams, bewundert von den an Land gebliebenen Gästen, auf „Jungfernfahrt“ geschickt.

Selbstverständlich bedurfte es bei soviel Feierlichkeit eines ausgiebigen Buffets und vieler kühler Blonder. Die Gäste quittierten mit ausgelassener Stimmung und feierten das Ereignis bis in den Abend hinein.

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