45. Weser-Marathonfahrt nicht ohne den Freiweg

Wesermarathon„135 km in 10:30 Stunden!“ fasste der „Steuermann“ des Freiweg-Zweiers, Jan-Hendrik Casper, das Ergebnis des ansonsten mit den Ruderinnen Michaela Hiemer und Mira Körberle besetzten Bootes zusammen. Die drei hatten sich am 3. Mai 2015, im Rahmen der 45. ICF Weser-Marathonfahrt, früh morgens an die von Hannoversch Münden bis nach Hameln führende „Goldstrecke“ gewagt.


Für Mira und Michi, die im Vorjahr im Renn-Doppelzweier gestartet waren, war klar, dass für 2015 ein Steuermann her musste, der sich nicht den Kopf verdrehen muss, um all den Paddelbooten auszuweichen. In den vergangenen Jahren waren es stets über 1000 Boote, die auf Tour gingen, ca. 70% davon Paddler – so Jan-Hendrik weiter. Neben den dreien bestritt auch Christine Casper gemeinsam mit Mitstreitern der Rheno Franconia erfolgreich die Strecke.

Einen Eindruck, wie sich ein Tag mit derart ehrgeizig gestecktem Ziel anfühlt, gibt der „Leidensbericht“ von Michaela Hiemer: »Nun galt es! Nach Absprache mit Jan-Hendrik waren wir dieses Jahr im GIG-Doppelzweier an den Start gegangen. Da es sich diesmal um einen gesteuerten Zweier handelte, waren auch von vornherein die 135 km eine beschlossene Sache. Schließlich brauchten wir eine neue Herausforderung! Unser Start war um 6:00 Uhr morgens auf der schönen Weser. Wir schafften es diesmal, vor dem großen Feld zu bleiben. Jan-Hendrik, den wir von Anfang an gebeten hatten, durch die Kanuten zu steuern, hatte dementsprechend eine angenehme zweistündige Ruderfahrt vor sich. Der einzige Nachteil war die fehlende Sonne und die dadurch recht kühlen Temperaturen. Nachdem Jan-Hendrik seine hervorragenden Steuerkünsten unter Beweis gestellt hatte, nahmen wir nach über 30 km den ersten Positionswechsel vor und tauschten vorgewärmte Thermohose sowie zwei Lagen Vliesjacken. Nach weiteren 40 km, entdeckten wir den nächsten freien Anlegesteg am Bootshaus in Höxter und konnten dieses Jahr sogar eine kurze „Pippipause“ einlegen. So langsam fingen auch die ersten „Wehwehchen“ an. Blasen kamen durch nicht gewohnte Griffe auf (das allerdings schon nach 40 km), Rückenschmerzen durch das „dicke Boot“, das wir nicht gewohnt waren und auch der Rollsitz war längst nicht so bequem wie in unseren Rennbooten, sodass auch schon bald das Gesäß tierisch anfing zu schmerzen!«

Nichtsdestotrotz erreichten wir nach 10,5 Stunden unser Ziel, den Ruderclub in Hameln. Das schnellste Boot des Tages, ein Gig-Doppelvierer brauchte etwas unter 10 Stunden für die Strecke, sodass wir mit unserer Zeit durchaus zufrieden sein können.